통일 이후 동독주민의 정체성 위기와 오스탈기 - 옌스 슈파르슈의 『실내분수대』 (Identitätskrise und Ostalgie der Ostdeutschen nach der Wende in Jens Sparschuhs Der Zimmerspringbrunnen (1995))

서지정보

· 발행기관 : 한국카프카학회
· 수록지 정보 : 카프카 연구 / 22호 / 197 ~ 220페이지
· 저자명 : 권혁준

초록

In dieser Arbeit wird versucht, Identitätskrise und Ostalgie der Ostddeutschen nach der Wende in Jens Sparschuhs Nachwenderoman Der Zimmerspringbrunnen (1995) zu analysieren. Der Roman setzt sich literarisch mit den Folgen der Wiedervereinigung in Deutschland auseinander; erzählt wird die Geschichte des Ostdeutschen Hinrich Lobek, der nach der Wende arbeitslos ist und in zunehmende soziale Isolation gerät, bis er bei einer westdeutschen Firma eine Stelle als Vertreter für Zimmerspringbrunnen antritt. Lobeks beruflichem Erfolg steht jedoch mit der Trennung von seiner Frau die private Vereinsamung gegenüber. Dabei orientiert sich die Perspektive bei Sparschuh am Ich-Erzähler wie im ‘Schlemenroman’, aber die gleichzeitige ironische Distanz des ‘implizierten Autors’ gegenüber seiner Erzählfigur ermöglicht eine intensive Analyse von deren Persönlichkeit. Mit den Mitteln der Komik und der Ironie wird in diesem Roman vor allem dem Phänomen der DDR-Nostalgie ein satirisches Spiegel vorgehalten.
Lobek, der mit dem Verlust seiner Arbeit von den negativen Folgen der Wiedervereinigung direkt betroffen ist, beschäftigt vor allem die Frage, wie er die letzten 40 Jahre seines Lebens in der DDR und seine gewachsene Ost-Identität bewerten soll. Die durch den gesellschaftlichen Umbruch vollzogene Verminderung des Selbstwertes führt bei ihm zu einem trozigen Festhalten an den alten Werten der DDR und der damit verbundenen Identität. Auch seine krankhafte Eifersucht veranschaulicht eine durch den rasanten Wandel der Gesellschaft ausgelöste Entwicklungshemmung des Einzelnen. In dieser Hinsicht kann sein Liebesbekenntnis zur DDR als Heimat für ein nachträgliches Fantasiekonstrukt gehalten werden, das vor allem aus seinem Gefühl resultiert, kein Teil der neuen Gesellschaft zu sein. Auch auf kollektiver Ebene stellt sich die nostalgische Rückwendung zur DDR im Zimmerspringbrunnen als Flucht vor der neuen Realität und zugleich als Abwehr von Trauer dar. Die kollektive DDR-Nostalgie kommt unter einem ironischen Licht, das insbesondere durch das von Lobek geschaffene Springbrunnenmodell “ATLANTIS” als gegenständliche Reminiszenz auf das untergegangene Land verstärkt wird, zum Vorschein.

영어초록

In dieser Arbeit wird versucht, Identitätskrise und Ostalgie der Ostddeutschen nach der Wende in Jens Sparschuhs Nachwenderoman Der Zimmerspringbrunnen (1995) zu analysieren. Der Roman setzt sich literarisch mit den Folgen der Wiedervereinigung in Deutschland auseinander; erzählt wird die Geschichte des Ostdeutschen Hinrich Lobek, der nach der Wende arbeitslos ist und in zunehmende soziale Isolation gerät, bis er bei einer westdeutschen Firma eine Stelle als Vertreter für Zimmerspringbrunnen antritt. Lobeks beruflichem Erfolg steht jedoch mit der Trennung von seiner Frau die private Vereinsamung gegenüber. Dabei orientiert sich die Perspektive bei Sparschuh am Ich-Erzähler wie im ‘Schlemenroman’, aber die gleichzeitige ironische Distanz des ‘implizierten Autors’ gegenüber seiner Erzählfigur ermöglicht eine intensive Analyse von deren Persönlichkeit. Mit den Mitteln der Komik und der Ironie wird in diesem Roman vor allem dem Phänomen der DDR-Nostalgie ein satirisches Spiegel vorgehalten.
Lobek, der mit dem Verlust seiner Arbeit von den negativen Folgen der Wiedervereinigung direkt betroffen ist, beschäftigt vor allem die Frage, wie er die letzten 40 Jahre seines Lebens in der DDR und seine gewachsene Ost-Identität bewerten soll. Die durch den gesellschaftlichen Umbruch vollzogene Verminderung des Selbstwertes führt bei ihm zu einem trozigen Festhalten an den alten Werten der DDR und der damit verbundenen Identität. Auch seine krankhafte Eifersucht veranschaulicht eine durch den rasanten Wandel der Gesellschaft ausgelöste Entwicklungshemmung des Einzelnen. In dieser Hinsicht kann sein Liebesbekenntnis zur DDR als Heimat für ein nachträgliches Fantasiekonstrukt gehalten werden, das vor allem aus seinem Gefühl resultiert, kein Teil der neuen Gesellschaft zu sein. Auch auf kollektiver Ebene stellt sich die nostalgische Rückwendung zur DDR im Zimmerspringbrunnen als Flucht vor der neuen Realität und zugleich als Abwehr von Trauer dar. Die kollektive DDR-Nostalgie kommt unter einem ironischen Licht, das insbesondere durch das von Lobek geschaffene Springbrunnenmodell “ATLANTIS” als gegenständliche Reminiszenz auf das untergegangene Land verstärkt wird, zum Vorschein.

참고자료

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