문명사회에 대한 저항으로서의 호모섹슈얼리티 -한스 H. 얀의 드라마 『리처드 3세의 대관식 Die Krönung Richards III.』을 중심으로 (Die Homosexualität als Widerstand gegen die zivilisierte Gesellschaft -untersucht am Beispiel des Dramas Die Krönung Richards III. von Hans H. Jahnn)

서지정보

· 발행기관 : 한국브레히트학회
· 수록지 정보 : 브레히트와 현대연극 / 22호 / 91 ~ 115페이지
· 저자명 : 이문기

초록

Kritiker und Schriftsteller haben über Jahrzehnte hinweg zu Jahnns Literatur geschwiegen oder sogar Abneigung bis hin zum Hass gezeigt. Die Abneigung aus Unaufgeklärtheit oder Böswilligkeit aber mag dazu geführt haben, als öffentliche Reaktion auf die Homosexualität in seinem Leben und Werk Jahnn bis zu den 1980er Jahren in eine Außenseiterposition unter den Autoren des 20. Jahrhunderts zu drängen. Allerdings gab es auf deutschen Theaterbühnen von Ende 1970 bis Mitte der 1980er ein auffallendes Interesse an seinen dramatischen Werken. Doch wird Jahnns Literatur immer noch als ein Tabu angesehen. Der Grund dafür beruht darauf, dass in der Literatur- und Theaterkritik von einer Überfrachtung an homoerotischen Anspielungen die Rede ist, so dass sogar Jahnns künstlerische Leistung dadurch als beeinträchtigt gilt.
Jahnn arbeitete von 1917 bis 1920 an Die Krönung Richards III., zur Uraufführung kam das Drama im Februar 1922 in Leipzig. Mit diesem Drama setzt Jahnn die Homoerotik als Mittel ein, welches die von der bürgerlichen Gesellschaft gesetzten Grenzen und Normen aufheben und die ursprüngliche Freiheit zum Leben wiederherstellen soll. Die Figuren, die Jahnn für die Rollen Geliebten auswählt, sind stets Knaben von unverdorbener Jugendlichkeit, die noch ein natürliches und naives Verhältnis zu ihrer Umwelt haben. Gerade darin scheint Jahnn ihre Attraktivität für diese Rollen zu finden.
Nicht durch eine Konzentration auf das Thema ‘Homoerotik’, sondern durch Einbindung in den großeren Rahmen von sozialer und politischer Ungerechtigkeit gelingt es ihm aber, Alternativen aufzuzeigen, die dem Einzelnen ein Ausweichen vor dem Machteinfluss ermöglichen können. Doch zeigt er auch die damit verbundenen Gefahren auf, da denjenigen, die sich der staatlichen Macht entziehen wollen, Repressalien oder sogar der Tod drohen. Am Ende ist hier die Funktion der homoerotischen Beziehungen, ein Gegenwicht zu den politischen Aktionen der Machthaber herzustellen, die ihre Untertanen und deren Leben beherrschen.
Seine Position ist es, die König Richard Möglichkeiten und Mittel zur Machtausübung und Gewaltanwendung bietet. Auch hinter der Gewalttätigkeit König Richards steht nicht einfach die Lust an der Gewalt selbst, sondern der Wunsch, den Urstand der naiven Knaben in einer friedlichen Welt zu erlangen. Schließlich verbirgt sich dahinter der Gedanke der Wiederherstellung der ursprünglichen Weltordnung. Daher bietet Jahnn seinem Protagonisten Richard im Drama zwei Alternativen zu dem Machtwahn, die eigentlich aus dem ‘Ugrion-Konzept’ stammen: die brüderliche Liebe und die Kunst.
Letztendlich aber erkennt er seine Fehler und Verbrechen, die er mittels seiner Macht begangen hat. Einerseits macht er selbst sich durch sein machthungriges und gewalttätiges Verhalten nicht um die Alternativen verdient, andererseits zeigt Jahnn damit, dass Richard in seinem armseligen und einsamen Herrscherdasein kein lohnendes Lebensziel finden kann. So bedeutet es für Richard einen großen Verlust, die brüderliche Liebe und die Kunst nicht für sich in Anspruch nehmen zu können. Am Ende erscheint daher der machtlüsterne König als ein von Angst und Resignation getriebener Herrscher. Insofern ist Jahnns Richard also eine tragische Figur.

영어초록

Kritiker und Schriftsteller haben über Jahrzehnte hinweg zu Jahnns Literatur geschwiegen oder sogar Abneigung bis hin zum Hass gezeigt. Die Abneigung aus Unaufgeklärtheit oder Böswilligkeit aber mag dazu geführt haben, als öffentliche Reaktion auf die Homosexualität in seinem Leben und Werk Jahnn bis zu den 1980er Jahren in eine Außenseiterposition unter den Autoren des 20. Jahrhunderts zu drängen. Allerdings gab es auf deutschen Theaterbühnen von Ende 1970 bis Mitte der 1980er ein auffallendes Interesse an seinen dramatischen Werken. Doch wird Jahnns Literatur immer noch als ein Tabu angesehen. Der Grund dafür beruht darauf, dass in der Literatur- und Theaterkritik von einer Überfrachtung an homoerotischen Anspielungen die Rede ist, so dass sogar Jahnns künstlerische Leistung dadurch als beeinträchtigt gilt.
Jahnn arbeitete von 1917 bis 1920 an Die Krönung Richards III., zur Uraufführung kam das Drama im Februar 1922 in Leipzig. Mit diesem Drama setzt Jahnn die Homoerotik als Mittel ein, welches die von der bürgerlichen Gesellschaft gesetzten Grenzen und Normen aufheben und die ursprüngliche Freiheit zum Leben wiederherstellen soll. Die Figuren, die Jahnn für die Rollen Geliebten auswählt, sind stets Knaben von unverdorbener Jugendlichkeit, die noch ein natürliches und naives Verhältnis zu ihrer Umwelt haben. Gerade darin scheint Jahnn ihre Attraktivität für diese Rollen zu finden.
Nicht durch eine Konzentration auf das Thema ‘Homoerotik’, sondern durch Einbindung in den großeren Rahmen von sozialer und politischer Ungerechtigkeit gelingt es ihm aber, Alternativen aufzuzeigen, die dem Einzelnen ein Ausweichen vor dem Machteinfluss ermöglichen können. Doch zeigt er auch die damit verbundenen Gefahren auf, da denjenigen, die sich der staatlichen Macht entziehen wollen, Repressalien oder sogar der Tod drohen. Am Ende ist hier die Funktion der homoerotischen Beziehungen, ein Gegenwicht zu den politischen Aktionen der Machthaber herzustellen, die ihre Untertanen und deren Leben beherrschen.
Seine Position ist es, die König Richard Möglichkeiten und Mittel zur Machtausübung und Gewaltanwendung bietet. Auch hinter der Gewalttätigkeit König Richards steht nicht einfach die Lust an der Gewalt selbst, sondern der Wunsch, den Urstand der naiven Knaben in einer friedlichen Welt zu erlangen. Schließlich verbirgt sich dahinter der Gedanke der Wiederherstellung der ursprünglichen Weltordnung. Daher bietet Jahnn seinem Protagonisten Richard im Drama zwei Alternativen zu dem Machtwahn, die eigentlich aus dem ‘Ugrion-Konzept’ stammen: die brüderliche Liebe und die Kunst.
Letztendlich aber erkennt er seine Fehler und Verbrechen, die er mittels seiner Macht begangen hat. Einerseits macht er selbst sich durch sein machthungriges und gewalttätiges Verhalten nicht um die Alternativen verdient, andererseits zeigt Jahnn damit, dass Richard in seinem armseligen und einsamen Herrscherdasein kein lohnendes Lebensziel finden kann. So bedeutet es für Richard einen großen Verlust, die brüderliche Liebe und die Kunst nicht für sich in Anspruch nehmen zu können. Am Ende erscheint daher der machtlüsterne König als ein von Angst und Resignation getriebener Herrscher. Insofern ist Jahnns Richard also eine tragische Figur.

참고자료

· 없음