여성과 독서 - 프란치스카 레벤틀로프의 『엘렌 올레스트예르네』와 울라 한의 『숨겨진 말』을 중심으로 (Frauen und Lesen am Beispiel von Ellen Olestjerne von Franziska zu Reventlow und Das verborgene Wort von Ulla Hahn)

서지정보

· 발행기관 : 세계문학비교학회
· 수록지 정보 : 세계문학비교연구 / 44호 / 355 ~ 380페이지
· 저자명 : 서유정

초록

Immer gab es schon lesende Frauen in der Geschichte des Lesens. Von der Antike über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit war weibliches Lesen doch ein seltener Fall und meistens durch die religiöse Lektüre und das laute Lesen geprägt. Das 18. Jahrhundert erlebte eine Revolution des Lesens, und mit der Verbreitung der stillen, individuellen Lesensart wurde das intensive zum extensiven Lesen entwickelt. In dieser aufklärerischen Zeit etablierten sich die Frauen als eine wichtige Lesergruppe. Vor allem die bürgerlichen Frauen widmeten sich der Romanlektüre und dadurch brach die Lesesucht-Diskussion in der Gesellschaft aus. Trotz mancher kritischen Blicke gegenüber der weiblichen Lesewut ist deren positive Funktion nicht zu leugnen, die darin bestand, die Selbstbildung der Frauen zu fördern. Im 19. Jahrhundert veränderte sich das Lesen, nicht nur das weibliche, eher auf einer quantitaven als einer qualitativen Ebene. Frauen aus allen Schichten, Kinder und Arbeiter wurden in die Lesekultur integriert.
Vor diesem Hintergrund liefert der autobiographische Roman Ellen Olestjerne von Franziska zu Reventlow ein gutes Beispiel für das die alte Welt ins Schwanken bringende Lesen um die Jahrhundertwende. Die Protagonistin Ellen, die sich von ihrer frühen Kindheit an durch die patriarchalische Familien- wie Gesellschaftsstruktur verengt fühlt, erkennt durch die Lektüre von modernen, freidenkerischen Bücher nicht nur die Widersprüche jener unterdrückenden Struktur, sondern kommt auch zur Erkenntnis, dass sie ein eigenes Recht auf ihr Leben hat. Dies ermöglicht ihr, zukünftig ein freies und selbstständiges Leben zu führen. Der Roman Das verborgene Wort von Ulla Hahn zeigt all die Facetten des komplexen Wirkungsmechanismus des Lesens: von der naiven Lektüre in der Kindheit über die kritisch-feministische bis zur kreativen Lektüre. All diese Erlebnisse des Lesens führen zur Überwindung der ohnmächtigen Wirklicheit und schließlich zur Selbstbildung der Protagonistin.
Möglicherweise wird sich die Lesekultur mithilfe der digitalen Technik künftig in einer neuen und mannigfaltigen Art entwickeln. Und da in der Literaturgeschichte immer mehr lesende Frauen verschiedener Typen als Motiv auftreten, könnte dieser Umstand interessante Themen für die zukünftige Literatur- und Kulturforschung liefern.

영어초록

Immer gab es schon lesende Frauen in der Geschichte des Lesens. Von der Antike über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit war weibliches Lesen doch ein seltener Fall und meistens durch die religiöse Lektüre und das laute Lesen geprägt. Das 18. Jahrhundert erlebte eine Revolution des Lesens, und mit der Verbreitung der stillen, individuellen Lesensart wurde das intensive zum extensiven Lesen entwickelt. In dieser aufklärerischen Zeit etablierten sich die Frauen als eine wichtige Lesergruppe. Vor allem die bürgerlichen Frauen widmeten sich der Romanlektüre und dadurch brach die Lesesucht-Diskussion in der Gesellschaft aus. Trotz mancher kritischen Blicke gegenüber der weiblichen Lesewut ist deren positive Funktion nicht zu leugnen, die darin bestand, die Selbstbildung der Frauen zu fördern. Im 19. Jahrhundert veränderte sich das Lesen, nicht nur das weibliche, eher auf einer quantitaven als einer qualitativen Ebene. Frauen aus allen Schichten, Kinder und Arbeiter wurden in die Lesekultur integriert.
Vor diesem Hintergrund liefert der autobiographische Roman Ellen Olestjerne von Franziska zu Reventlow ein gutes Beispiel für das die alte Welt ins Schwanken bringende Lesen um die Jahrhundertwende. Die Protagonistin Ellen, die sich von ihrer frühen Kindheit an durch die patriarchalische Familien- wie Gesellschaftsstruktur verengt fühlt, erkennt durch die Lektüre von modernen, freidenkerischen Bücher nicht nur die Widersprüche jener unterdrückenden Struktur, sondern kommt auch zur Erkenntnis, dass sie ein eigenes Recht auf ihr Leben hat. Dies ermöglicht ihr, zukünftig ein freies und selbstständiges Leben zu führen. Der Roman Das verborgene Wort von Ulla Hahn zeigt all die Facetten des komplexen Wirkungsmechanismus des Lesens: von der naiven Lektüre in der Kindheit über die kritisch-feministische bis zur kreativen Lektüre. All diese Erlebnisse des Lesens führen zur Überwindung der ohnmächtigen Wirklicheit und schließlich zur Selbstbildung der Protagonistin.
Möglicherweise wird sich die Lesekultur mithilfe der digitalen Technik künftig in einer neuen und mannigfaltigen Art entwickeln. Und da in der Literaturgeschichte immer mehr lesende Frauen verschiedener Typen als Motiv auftreten, könnte dieser Umstand interessante Themen für die zukünftige Literatur- und Kulturforschung liefern.

참고자료

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